

Auch die Kinos haben im Laufe der Zeit mehrfach Wandlungen vollzogen und meisterten so manche Krise. Die große Zeit der Kinos dauerte knapp 50 Jahre, dann kam der Fernseher, später das Video, dann das Internet. Die Kinos wurden kleiner, aber auch vielfältiger. Aus großen Sälen wurden „Schachtelkinos“, es gab Auto- und Freiluft kinos – eine neue Kinolandschaft entstand. Neben ökonomisch ausgerichteten großen Kinocentern bewiesen immer mehr Kinobesitzer_innen, dass Persönlichkeit eine bessere Existenzgrundlage war als Konkurrenz.
In Kiel gibt’s in diesem Sinne einige bemerkenswerte Kinos: Das „Studio“ mit drei regulären Sälen und vielfältigem, aktuellem Programm, das preislich erheblich erschwinglicher ist als das der großen Kommerzkinos und das sogar zum sonntäglichen kostenlosen Tatort einlädt. Oder das „Metro“, eher das „Familienkino“, das sogar Live-Veranstaltungen bietet. Die „Pumpe“ als erlesenes Programmkino, das „Traum-Kino“ der Traumfabrik mit einem interessanten Programm, das sich selbst vor Dokumentationen und originalsprachigen Filmen nicht scheut und einem „Kinder-Kino“ am Wochenende, oder der „Hansafilmpalast“, der mit einem großen Namen für einen 50-sitzigen Saal wirbt, und das eher private „Bunker-Kino“ der Fachhochschule mit angeschlossenem Café … Alle diese Kinos haben nicht den Komfort der heutigen großen Kinopaläste, punkten aber mit Ideen, Persönlichkeit und sehr sympathischen Preisen.
Text : Robert Kühl · Foto: Stadtarchiv Kiel 2.3 Magnussen67593