Von R. V.
Ich selbst bin 1999 vom Niederrhein nach Kiel gezogen. Mit meinem Hund habe ich damals zu meiner eigenen und zur Freude meines Hundes die Orte und Strände erkundet. Wenn er einen Sandstrand und das Wasser entdeckte, gab es für ihn kein Halten mehr. Den nächsten Stock erobert und ab ins Wasser. Wer die Kieler Förde mit Ihren Stränden und Orten kennen lernen möchte, ist auf den Fähren der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel genau richtig. Im Sommer bei schönem Wetter mal eben zu den Stränden und den maritimen Orten der Kieler Förde zu fahren ist immer wieder ein Erlebnis.
Die Fördedampfer, wie sie von den Kieler_innen liebevoll genannt werden, verbinden das Ost- und Westufer der Landeshauptstadt und sorgen dafür, dass die Fahrgäste auf dem Wasserweg Umlandgemeinden und Stadtteile wie Mönkeberg, Heikendorf, Laboe, Falckenstein und Schilksee sowie Strande erreichen. Hafenrundfahrten und „Die Förde-Flirt-Fahrt“ werden ebenso angeboten.
Der Yachthafen von Möltenort
An der Ostuferseite der Kieler Förde liegt der Hafen Möltenort. Im Yachthafen kann man eine wundervolle Aussicht auf die Förde und beeindruckende Sonnenuntergänge erleben. In Hafennähe liegen Kiosks, Restaurants und ein schöner Badestrand, eine Seebadeanstalt sowie das U-Boot-Ehrenmal mit dem bekannten, großen Adler. Der kleine Ortskern mit Supermarkt und Apotheke liegt unweit entfernt.
Fischereihafen von Möltenort
Der Fischereihafen mit seinen Kuttern, auf denen es frischen Fisch zu kaufen gibt, hat eine lange Tradition als wichtiger Standort der nationalen Fischerei. Hier findet man das Feuerschiff Laesö/Rende und auch einige Berufsfischer_innen, die fast täglich ihren Fang anbieten. „Flüchtlingsfischer“ aus Ostpreußen siedelten sich nach dem 2. Weltkrieg hier an und hatten einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung Möltenorts. Die Arbeitsgruppe Fischereimuseum befasst sich seit einigen Jahren mit dem Projekt „Fischereimuseum Möltenort“ und initiierte die Gründung eines Fördervereins.
Das Fischereimuseum möchte die historische Entwicklung der Fischerei an der Kieler Förde und der Ostsee, die Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur aktuellen Situation der Fischer präsentieren und begreifbar machen.
Das Galerie-Café liegt direkt am Yachthafen Möltenort und versorgt seine Gäste mit leckerem Kaffee und köstlichem Kuchen aus einer regionalen Konditorei. Auch im gemütlichen Garten kann man im Galerie-Café nach einem langen Spaziergang über den Fördewanderweg einkehren und genießen.
Auch der Fördewanderweg verbindet die Orte an der Kieler Förde miteinander und verläuft zum größten Teil entlang des Ufers, vorbei an den typisch maritimen Sehenswürdigkeiten und feinen Sandstränden. Zu Fuß oder mit dem Rad lädt er zur Rast ein, um die unmittelbare Nähe zum Meer zu genießen. Er führt auch in Heikendorf direkt am Marine-Munitionsdepot Jägersberg vorbei. Dieser Abschnitt ist von der Marine zeitweise gesperrt. Infos darüber gibt es unter der Hotline des Marine-Munitionsdepots, Tel: (04343) 494307200. Über Neuheikendorf und Brodersdorf führt jedoch eine alternative Strecke von ca. fünf bis sechs Kilometern Länge.
Laboe
Der Hafen von Laboe zeigt sich modern, verfügt aber auch über einen traditionell gewachsenen Fischereihafen. Von hier aus lassen sich Ostsee Segeltörns bis zur Dänischen Südsee oder Tagestouren zu nahegelegen Häfen planen. Der touristisch lebhafte Ortskern ist schnell erreicht und bietet mannigfaltige Möglichkeiten.
Auch der Badespaß kommt in Laboe nicht zu kurz. Schwimmen, paddeln, Tretboot fahren oder einfach am feinen Sandstrand die Sonne und die frische Seeluft genießen. Auch ein Meerwasserschwimmbad oder die biologische Station sind sehr beliebte Ausflugziele.
Marine-Ehrenmal und technisches Museum U-995
Hier, direkt vom Strand aus fotografiert, sieht man im Vordergrund das U-Boot 995 aus dem Zweiten-Weltkrieg. Im Hintergrund ist das von weitem sichtbare Wahrzeichen von Laboe, das Marine-Ehrenmal, zu sehen. Das Ehrenmal ist ein beeindruckender, 72 Meter hoher Turm. Wer die 341 Stufen meiden möchte, nimmt den Fahrstuhl hinauf zur Aussichtsplattform. Hier kann man bei klarer Sicht bis nach Dänemark schauen. Die Gedenkstätte unterhalb des Ehrenmals diente ursprünglich dem Gedenken an die im ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kaiserlichen Marine. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde es zur Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und ein Mahnmal für die friedliche Seefahrt.
Das 1943 bei Blohm & Voss erbaute Boot U-995 kam im Eismeer zum Einsatz und wurde nach dem 2. Weltkrieg unter dem Namen Kaura von den Norwegern übernommen und in Dienst gestellt. 1972 wurde es vom deutschen Marinebund als technisches Museum in Laboe ausgestellt und ist für Besucher zu besichtigen.
Bülker Leuchtturm
Der Leuchtturm Bülk an der äußersten, westlichen Landspitze der Kieler Förde gehört zur Gemeinde Strande und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Gesamthöhe beträgt 25,60 Meter. Sind die 98 Stufen hinauf zur 22 Meter hohen Besucherplattform erstmal erklommen, so bietet sich ein herrlicher Blick über die Eckernförder Bucht und über die Kieler Förde. Bei guter Sicht sind ein Teil der Dänischen Inseln zu erkennen. In südöstlicher Richtung erblickt man Laboe, Marina Wendtorf und – bei guter Sicht – den Bungsberg, die höchste natürliche Erhebung in Schleswig-Holstein. Bereits 1807 wurde hier von den Dänen ein Lotsen- und Leuchthaus errichtet, das jedoch erst nach Kriegsende 1815 in Betrieb genommen werden konnte. 1843 durch Blitzschlag zerstört entstand 1865 der heutige Leuchtturm. Er wurde seitdem immer wieder modernisiert und bekam 2013 eine Radaranlage und somit sein heutiges Gesicht.
Am Fuße des Leuchtturms befindet sich ein Pavillon, in dem ganzjährig eingekehrt werden kann. Neben Kaffee und Kuchen gibt es auch herzhafte Köstlichkeiten. Rund um den Bülker Leuchtturm kann man die Seele baumeln lassen, die Ruhe genießen und die herrlichen Eindrücke auf sich wirken lassen. Wanderungen über den kleinen Wanderweg direkt an der Steilküste entlang in Richtung Dänisch-Nienhof werden mit beeindruckenden Aussichten auf die Ostsee, die Kieler Förde und die Eckernförder Bucht belohnt. In dieser Region überwintern Vögel wie der Haubentaucher und lassen sich in den Küstengewässern der Ostsee beobachten. Im Sommer bevölkern sie die großen Seen Schleswig-Holtsteins. Die häufigste Art auf der schleswig-holsteinischen Ostsee ist der Tordalk. Er ist bevorzugt in der Kieler sowie in der Hohwachter Bucht anzutreffen.
Nach 17 Jahren in Kiel fasziniert mich immer noch das Umland mit seinem maritimen Flair und ich kann allen Neu- oder auch Altkieler_innen Ausflüge in diese Region empfehlen.