Wo wirst du am besten fit?
Vergiss den Fitness-Einheitsbrei, überwinde deine Vorurteile, lerne die Unterschiede kennen und erkenne deine Chance. Sport kann viel bewegen, wenn du dich bewegst. Die Zeichen stehen gut für einen Einstieg im Sommer. Die meisten Studios sind leer, weil alle am Strand liegen. Gönne dir einen ruhigen Start und eine entspannte Einführungsphase. Nutze die verlockenden Sonderangebote in der warmen Jahreszeit und lerne dein Studio richtig kennen.

Ich gehe mit Begeisterung ins Fitnessstudio! Kiel bietet viele tolle Angebote, da fällt die Wahl schwer. Es würde Jahre dauern, alle Fitnessstudios in Kiel durchzutesten. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass der eigene Schweinehund zuschlägt, bevor man nur die Hälfte davon betreten hat. Daher würde ich von reinen Praxistests abraten und zu ein paar theoretischen Fragen kommen:
Erste Schritte
Die erste Frage, die jede/r Trainer_in stellt, lautet: Was möchtest du erreichen? Klar, ein paar Kilo weniger wollen die Meisten, aber wie sieht es aus mit Muskelaufbau, Ausdauer und Beweglichkeit? Weiterhin wird unterschieden, auf welchem Weg du dein Ziel erreichen möchtest. Bist du jemand, der lieber alleine an Geräten arbeitet oder möchtest du in einer Gruppe fit werden? Zu klären ist auch, wieviel Zeit du investieren möchtest, wie oft du trainieren willst und welche Ziele in welcher Zeit realistisch zu erreichen sind. Selbst der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt – und das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Beharrlichkeit. Ich kann davon ein Liedchen singen, denn mit nun 10 Jahren in unterschiedlichen Studios kann ich sagen: „Was du auch erreichen möchtest, du schaffst es mit regelmäßigem Training.“
Betreuung
Eine grundlegende Frage ist, wieviel Unterstützung du brauchst. In diesem Punkt unterscheiden sich die Studios voneinander. Das Functional Training, möglich u.a. im „Fit – Dein Functional Training Studio“, „Cross Fit“ und „Foerde Cross Fit“, erlaubt den Mitgliedern frei zu trainieren oder an Gruppenangeboten teilzunehmen. Ebenso bei „Mrs. Sporty“, welches aber nur Frauen zugänglich ist. In Discountern wie dem „Wellyou“, „McFit“ und „FitX“ ist hauptsächlich eigenverantwortliches Sporttreiben angesagt. Mehr Betreuung ist in den Allroundern und speziellen Studios möglich. Das „Kiels“, „Fitnessland“, „Meridian Spa und Fitness“, „Athletic Fitnessland“ und das „4 Fun Fitness“ bieten neben einer regelmäßigen Einzelbetreuung auch ein umfangreiches Kursprogramm an. Die Krönung bezüglich der Betreuung sind das „Kieser Training“ und die Studios mit neuester Technologie wie das „Baltic Fitness“, „Bodystreet“ und „BodyTune“. Beim Training mit Elektro-Muskulärer-Aktivierung oder -Stimulierung ist eine Eins-zu-eins-Betreuung schon aufgrund der Technologie notwendig. Wer es breiter aufgestellt mag, ist in Vereinen mit mehreren Fitnesssparten oder dem Hochschulsport gut aufgehoben. Es zeigt sich allerdings: Je mehr Betreuung man erwarten kann, desto höher sind die Mitgliedsbeiträge.
Wer eine/n persönlichen Antreiber_in braucht oder alleine gar nicht loslegen möchte, kann sich eine/n Personal Trainer_in einkaufen. Einige Studios haben Fitnesstrainer_innen, die diesen zusätzlichen Service anbieten. Wer das Budget hat, wird mit erstklassiger Einzelbetreuung bedacht.
Erste Eindrücke
Interessant ist auch die Atmosphäre der Studios. Möchtest du gut ausgeleuchtet, weit durch die Glasfront sichtbar oder lieber versteckt in einer ruhigen Ecke trainieren? Überlege, was Einfluss darauf hat, dass du dich im Studio wohlfühlst. Dabei bleibt nicht aus, die Schrecksekunde in den Functional Studios zu erwähnen, als mich die Räume an die Dojos in den Karatefilmen erinnert haben. Bei genauem Hinsehen konnte mich aber die Vielfalt an kleinen Fitnesshelfern überzeugen: Hier kann jeder trainieren. Die Discounter machen einen geordneten und übersichtlichen Eindruck. Ihr Vorteil ist eine breite Palette unterschiedlicher Geräte auf großzügige Bereiche verteilt. Allerdings hält mich der Betoncharme nicht länger als nötig in den Räumen. Die Allrounder hingegen haben weniger Geräte, dafür meist einen gemütlichen Lounge-und Wellness-Bereich. Besonders im „Lady Fitness“, einem Studio nur für Frauen, hat mich die warme Ausstrahlung der Räume beeindruckt. Mein persönlicher Favorit ist das „Kiels City“ mit einem exzellenten Ausblick auf die Kieler Förde.
Extra Service
Weitere Unterschiede der Studios liegen in zusätzlichen Trainingsbereichen. Das „Meridian Spa und Fitness“ sowie das „4 Fun Fitness“ haben zum Beispiel einen „E-Gym-Zirkel“. Dabei werden die Geräte auf die persönlichen Einstellungen justiert und auf einem Chip gespeichert. Das Training kann dadurch sofort beginnen und erspart Zeit. Im „4 Fun Fitness“ gibt es zusätzlich einen „five-Zirkel“, der die Muskeln und Faszien streckt und auch in der Schmerztherapie eingesetzt wird. Das „Wellyou“ in Mettenhof bietet einen großzügigen TRX-Bereich. Dort kann mit Seil- und Schlingensystemen und dem eigenen Körpergewicht ein effektives Ganzkörpertraining absolviert werden. Im „Athletic Fitnessland“ hat mich der Faszien-Zirkel überzeugt. Im „Kiels City“ gibt es auf dem Parkdeck einen Außenbereich, wo bei frischer Luft an einem Geräteturm mit Fördepanorama trainiert werden kann. Wichtig kann auch die Belüftung eines Studios sein. Wer möchte schon im Winter frieren und im Sommer vor Hitze eingehen? Aber nicht jeder mag eine Klimaanlage. In allen Studios wird man auf der Fläche mit Musik beschallt, der Unterschied liegt in der Lautstärke. Einige Studios bieten kostenlose Getränke und einen Kinderhort an.

Vertrag
Augen auf und Gehirn eingeschaltet bei den Vertragsverhandlungen! Die meisten Fitnessstudios bieten Verträge in Zeiträumen von einem oder zwei Jahren an. Manchmal sind Monats- oder 10er Karten möglich, die preislich aber weit über den Monatsbeiträgen längerfristiger Vertragslaufzeiten liegen. Für einen Probemonat und um flexibel zu bleiben, aber gut geeignet.
Zusätzlich zum monatlichen Mitgliedbeitrag können Kosten wie eine einmalige Aufnahmegebühr und eine quartalsweise Betreuungspauschale hinzukommen. Schriftlich festhalten sollte man auch, dass bei Umzug oder Krankheit ein Recht auf Sonderkündigung des Vertrags besteht. Ebenso wie die Möglichkeit, bei Ortsabwesenheit einen Monat auszusetzen und hinten dranzuhängen.
Stolperstein Lage
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis zum Anfahrtsweg: Zu Beginn mag er unwichtig erscheinen, aber überlege dir, ob mit der Zeit dieser Punkt nicht zu einer Ausrede werden könnte. Willst du von der Haustür ins Studio fallen oder kannst du einen gewissen Anfahrtsweg in Kauf nehmen? Und das auf eine gewisse Dauer, denn die meisten Studios bieten nur Ein- oder Zweijahresverträge an.
Zieh los,
gib dir
eine Chance
und lass den Spaß beginnen!
Eine genaue Übersicht über alle Fitnessstudios
findest du unter „fitogram – Deine Fitness-Suchmaschine“.