Bevor die Blätter fallen und die rot-braunen Farben mit ihrer Schönheit den Park in einem neuen Licht erstrahlen lassen, sauge ich verzweifelt, noch immer den Sommer herbeisehnend, die letzten Sonnentage in mich auf. Ich sehe die große Wiese, auf der jetzt die Gänse grasen und denke an die vielen jungen Leute. Diese lebten dort endlich das aus, auch unter Protest der Einwohner*innen, was sie bei dem langen Corona-Marathon so vermisst haben. Nach einem Sonnenbad auf dem Wiesengrün schlendere ich weiter. Unterwegs mache ich mir über die Grabsteine von 1880 im Ablauf beim Teich Gedanken. Warum liegen sie dort und warum wurden sie zum Bau des Ablaufs verwendet?
Zu Hause angekommen, recherchiere ich sofort im Internet, was das bedeuten könnte und finde heraus, dass Grabsteine nur eine Liegezeit von 12 – 25 Jahren haben. Wird die Pacht nicht verlängert, muss der Stein abgeräumt werden. Nur wohin mit den Steinen? Findet sich keine Angehörigen, die den Stein mitnehmen wollen, werden sie in einer Steinmühle zerkleinert. Es gibt keine einheitliche Regelung in Deutschland, was mit diesen Steinen geschehen soll. So finden die Steine „der Ewigkeit“ Verwendung im Autobahnbau, bei der Erbauung von Mauern in Parkanlagen, dienen als Uferbefestigung von Flüssen oder werden zu Pflastersteinen, Skulpturen, Bänken, Vogeltränken oder Ähnlichem umfunktioniert.

Vor der Brücke im Rosengarten „Die Schlummernde“ von Richard Engelmann. Sie stand dort seit 1926, ab 1950 weilte sie im Hiroshimapark und ab 2002 ist sie wieder im Schrevenpark zu finden.